Neuseeland 2016

Neuseeland 2016

03.11.16 - Singapur

Nach einem ruhigen aber schlaflosen Flug spuckt uns Singapur Airways gegen 7.00 uhr aus dem Flieger. Die Einreiseformalitäten sind schnell erledigt und nachdem wir unser Gepäck haben, bringt uns der Shuttleservice der Fluggesellschaft zu unserem Hotel, wo wir trotz der frühen Stunde schon unser Zimmer nutzen können. Noch schnell Frisch gemacht und ein kurzärmliges T-Shirt angezogen, holen wir uns noch Infos an der Rezeption und einen Stadtplan von Singapur. Wir laufen erst einmal zur U-Bahnstation, mit der wir dann drei Stationen zur Marina Bay Sands fahren wollen, einem Hotel das aus drei einzelnen Hochhaustürmen besteht, auf denen ein Art Boot gebaut wurde. Im Umkreis der Bay sind dann auch noch diverse andere Gebäude sowie der Merlion, die besichtigt werden können. Der Merlion ist ein Kunstwort das aus den beiden Wörtern mermaid (Meerjungfrau) und Lion (Löwe) zusammensetzt ist. Er ist eine Sagengestalt und der Schutzpatron der Stadt, der Löwenkopf symbolisiert Stärke und Furchtlosigkeit, der Fischkörper den Ursprung aus dem Meer.

An der U-Bahn Station können wir die Tickets leider nicht mit der Kreditkarte bezahlen, sondern benötigen Bargeld. Da wir kein Bargeld haben, ziehen wir erstmal zu Fuß weiter Richtung Chinatown, das nicht weit entfernt ist. Dort finde ich auch einen Geldautomaten.

Da wir nun schon am Rand von Chinatown sind, besichtigen wir gleich das Viertel und laufen durch die Gassen, mit ihren unterschiedlichen Häusern, den bunten Buden in denen allerlei Krimskrams verkauft wird sowie den vielen kleinen Restaurants und Garküchen.

Da es sich nicht mehr lohnt die U-Bahn zu nehmen, gehen wir gleich weiter Richtung Bay. Entlang dem Singapurfluß stehen die Wolkenkratzer der Banken neben den letzten noch erhaltenen ursprünglichen kleinen alten Häusern. Es gibt nur noch wenige historische Gebäude, dafür viele Wolkenkratzer, breite mehrspurige Straßen, viel Straßenverkehr und viele Baustellen. Fast an jeder Ecke wird abgerissen oder neu gebaut.

Nachdem wir uns die Bankentürme, das Hotel und den Merlion an der Marina Bay angesehen haben, schlendern wir am Singapurfluss entlang und vom Fluss aus wieder nach Chinatown.

Da wir ziemlich müde sind von der schlaflosen Nacht, dehnen wir unser Besichtigungsprogramm nicht allzuweit aus. Nach einem guten vietnamesischen Essen am Nachmittag, laufen wir wieder zurück zu unserem Hotel, wo wir früh schlafen gehen, da wir am nächsten Morgen sehr früh aufstehen müssen.

Nordinsel

Auckland/nördliche Insel

Heute fliegen wir weiter nach Auckland. Um 5:20 werden wir vom Hotel abgeholt. Am Flughafen dauert der Checkin und die Sicherheitskontrolle nicht sehr lange, so dass wir in Ruhe einen Kaffee und ein kleines Frühstück zu uns nehmen können.

Die Maschine der Air NZ ist eine nagelneue Boeing 787 mit allem technischem Schnickschnack. Neben uns sitzt Pawel aus Polen, der in Neuseeland beruflich zu tun hat. Schnell kommen wir drei ins Gespräch und wie "im Flug" vergehen die neun Stunden Flugzeit.

Nach der Landung erfolgen die Einreiseformalitäten. Nach der Passkontrolle werden die Gepäckstücke gescannt, ob fremde Organismen unerlaubt eingeführt werden. Wir haben nichts dabei, auch mein Bonbon aus Singapur habe ich noch vorher entsorgt, so sind wir verhältnismäßig schnell aus dem Flughafen und bei unserem Shuttleservice. Er bringt uns zu unserer Unterkunft, einer Lodge im Stadtteil Parnell. Bei Ankunft ist alles dunkel und wir befürchten, kein Bett für die Nacht zu haben. Doch unser Chauffeur findet den Schlüssel im Briefkasten, so dass wir doch noch unser Zimmer haben. Müde fallen wir ins Bett.

Am nächsten Morgen lassen wir unser Gepäck in der Lodge. In einem netten Café wird gefrühstückt, danach laufen wir zum I-Site am Skytower, wo wir uns ein Zimmer in Warkworth reservieren lassen, da wir beschlossen haben, doch noch heute Auckland Richtung Norden zu verlassen.

Nachdem wir uns noch mit den Prepaidkarten fürs Handy versorgt haben, fahren wir mit dem Bus Richtung Mt. Eden. Von der Bushaltestelle müssen wir noch gut eine viertel Stunde laufen und nach absolviertem Aufstieg auf den höchsten Aussichtspunkt Aucklands (außer dem Skytower) können wir die tolle Aussicht von dem ehemaligen Vulkankegel genießen und auch Fotos von der Skyline der Stadt machen. Mit dem Bus geht es wieder zur Lodge zurück.

Schon auf der Hinfahrt mit dem Bus bemerken wir, dass immer wenn die Fahrgäste aussteigen, sie sich vom Busfahrer verabschieden und sich bedanken. Zuerst denken wir, dass es alles Fahrgäste sind, die immer mit dem Bus fahren und den Fahrer kennen. Doch bald bemerken wir, dass es hier üblich ist (wie übrigens in ganz Neuseeland) sich beim Aussteigen zu bedanken und zu verabschieden. Natürlich sind wir da mit von der Partie und machen es ebenso. Ich finde diese Geste einfach nur toll.

In der Lodge holen wir unser eingelagertes Gepäck und laufen zur Autovermietung, die keine 10min von der Lodge entfernt ist. Vor der Übergabe des Autos müssen wir uns erst einen Film über die richtige Fahrweise in Neuseeland ansehen und bekommen noch Broschüren über das Verhalten im Straßenverkehr, dann darf ich als erste den Linksverkehr ausprobieren. Es klappt besser als ich mir gedacht habe. Es kommt zwar öfters der Scheibenwischer zum Einsatz, wenn ich den Blinker benutzen möchte, aber langsam gewöhne ich mich auch daran. Wichtig ist sehr konzentriert zu fahren und an Kreuzungen und Kreisverkehren besonders aufzupassen. So kommen wir dann nach einer guten Stunde ohne Zwischenfälle in unserem schönen Domizil an und treffen auf Eva, eine Deutsche aus Essen.

Nachdem uns Eva alles gezeigt hat, fahren wir, auf Empfehlung von Eva, zum Parry Kauri Park in Warkworh. Das am Kauri Park gelegene Museum hat zwar geschlossen, aber den Trail durch den kleinen Kauriwald können wir auch so machen. Gleich am Waldrand begrüsst uns ein besonders großes Exemplar eines Kauris. Im Wald selbst können wir neben den großen Kauris auch Riesenfarne und Palmen bewundern. Die Vögel begrüssen uns mit fremdländischen Tönen, aber auch bekannten Gesang, vorallem die Amseln, die es auch auf Neuseeland gibt, flöten hier ihr Abendlied und mir wird bewusst, dass ich hier in Neuseeland zum zweiten Mal in diesem Jahr den Frühling erlebe.

Nach dem kleinen Rundgang durch den Wald fahren wir zum Abendessen nach Matakana.

06.11.16

Nach einem reichhaltigen Frühstück, dass wir mit einer tollen Aussicht durch die Wohnzimmerfenster auf die Hügellandschaft, einnehmen, fahren wir weiter auf der A1 Richtung Norden. In Brynderwyn verlassen wir den Highway und nehmen die ruhigere 12, die parallel an der Westküste entlang führt. Vor Dargaville machen wir einen Abstecher zur Baylys Beach, einem sehr breiten Sandstrand, der auch mit dem Auto befahrbar ist. Hier legen wir eine Pause ein und beobachten die Einheimischen beim Wellenreiten.

Wieder zurück auf der Hauptstraße folgen wir der Kauri Coast Road, um schon bald die ersten Kauris besichtigen zu können. Auf einem Rundweg können wir die  Four Sisters, vier Stämme die aus einem entstanden sind, sowie den Te Mahuta Ngahere (Vater des Waldes) und den Tane Mahuta (König des Waldes), der auf ca. 2000 Jahre geschätzt wird, ansehen.

Oberhalb von Omapere, als wir aus dem Wald kommen, sehen wir schon die große Sanddüne auf der gegenüberliegenden Seite des Hokianga Harbour. Früher diente der Hafen als Verladestation für die Kauristämme. Von hier wurden sie auf die großen Schiffe verladen, die das begehrte Holz in die ganze Welt transportierten. 

Nach dem obligatorischen Fotostop fahren wir nach Omapere, wo wir uns im Hostel einquartieren. Außer einer jungen Frau sind wir die einzigen Gäste, so nutzen wir die Küche um selber zu kochen. Im Market kaufen wir für das Abendessen ein und machen noch einen Strandspaziergang.

07.11.16

Von Omapere aus fahren wir bis Rawene, wo wir mit der Fähre über den Hokianga Harbour übersetzen.

Wir bleiben auf dieser Straße und wechseln nicht auf den Highway. So kommen wir durch eine schöne hügelige Landschaft, an kleinen Orten vorbei, in die Kleinstadt Kaitaia. Hier müssen wir erst einmal eine Werkstatt für unser Mietauto aufsuchen. In unserem Mietwagen funktioniert keine Lüftung, weder Warm- noch Kaltluft. Nach Absprache mit der Mietwagenfirma wird in der Werkstatt überprüft, ob eine kurzfristige Reparatur möglich ist. Doch nachdem sowohl der Mechaniker wie auch der Chef das Auto angesehen haben, steht fest, dass wir es tauschen müssen. So vereinbaren wir mit der Mietwagenfirma einen Übergabetermin, wenn wir auf dem Rückweg vom Norden wieder durch Auckland fahren.

Doch erst einmal geht es weiter zum Cape Reinga.

Vorher halten wir bei Te Paki. Hier gibt es riesige Dünen die über 200m hoch sind. Wir laufen ein Stück die Dünen hoch, doch der Wind bläst so stark, dass sich der Sand in alle Öffnungen festsetzt. Wir steigen ab und fahren weiter zum Cape. wo uns ebenfalls der Wind fast vom Weg wegbläst, so stark ist er. Das Cape Reinga, an dem der Pazifik und die Tasmanische See zusammen fliesen, hat für die Maoris eine besondere Bedeutung, verlassen doch, nach Maorilegende, die Seelen der Toten hier am Cape Reinga Neuseeland, um wieder zurück in die Heimat Hawaiki zu wandern.

Nach der Besichtigung fahren wir auf der gleichen Strasse zurück bis zum Ort Awanui, hier verlassen wir den Highway und fahren zur Ostküste zur Cable Bay, wo wir als nächstes übernachten.

08.11.16

Von der Cable Bay führt die Straße fast immer an der Küste entlang. Oft können wir wunderschönen Buchen bewundern, an etlichen bleiben wir stehen, bewundern den Ausblick und machen Fotos.

Wir nehmen die ausgeschilderte Tourist Road, eine schmale Strasse, die sich in vielen Kurven an der Küste entlang windet. Gegen Mittag erreichen wir Waitangi, wo wir bis zum Waitangi Treaty Grounds fahren. Im Waitangi Treaty Grounds besuchen wir das Visitor Center mit dem sehr interessanten Museum, sowie einem Raum, in dem die Maoris ihr Kunsthandwerk vorführen. Wir machen eine Führung mit, auf der wir erläutert bekommen welche Bedeutung das Maori-Kriegskanu (Whare Waka) im Canoe House hat, wie der Vertrag von Waitangi zu Stande kam und sehen uns eine Darbietung von Maoritänzen im Maori Meeting House (Whare Runanga) an.

Mit dem Vertrag von Waitangi sollte zum einen die Souveränität von Neuseeland auf Großbritannien übertragen werden, alle bisherige Rechte und das uneingeschränkte Eigentum an Land, Wäldern, Fischgründen und anderem Besitz der Maoris, sowie den Schutz der Maoris durch die Königin als britische Untertanen garantieren.

Anschließend fahren wir zum Hotel nach Paihia, wo wir gleich eine weitere Nacht buchen, da wir am nächsten Tag eine Bootsfahrt in der Bay of Island machen wollen. Nach dem wir unser Gepäck verstaut haben laufen wir zum Hafen und buchen eine Halbtagesbootstour durch die Bay of Island für den nächsten Tag. Danach machen wir noch einen langen Spaziergang an der Küste entlang, bevor wir essen gehen.

 

09.11.16

Nach dem Frühstück nehmen wir am Hafen die Fähre nach Russel. Die Fahrt dauert nur 10min, schon sind wir auf der anderen Seite der Bay.

Russel war einer der ersten Ansiedlungen nach der Entdeckung durch Cook. Es ist eine nette verschlafene Ortschaft, mit tollen alten Holzhäusern und der ältesten Kirche Neuseelands. Jetzt in der Vorsaison ist noch nicht viel los. Wir schlendern durch die Straßen und sehen uns die Häuser an. Bevor es mit dem Schiff auf unsere nachmittagliche Excursion geht, sitzen wir für ein Mittagessen gemütlich am Hafen.

Mit einem etwas größeren Schiff fahren wir in die Bay hinaus. An verschiedenen Punkten erzählt der Kapitän etwas zu den Inseln und den Besiedelungen der Bay, seit der Entdeckung durch Cook. Die Fahrt dauert nicht lang und die ersten Delphine tauchen auf. Sie sind zwar etwas weiter entfernt aber gut zu sehen. Nach einem Fotostopp fährt das Schiff weiter. Langsam nähern wir uns dem Pazifik.

Heute ist perfektes Wetter, die Sonne lacht vom fast wolkenlosen  Himmel, kaum Seegang und nur wenig Wind.

Unser entferntester Punkt ist das Hole of the Rock, ein Loch/Tunnel in einem Felsen. Es ist so groß, dass das Boot durchfahren kann. Natürlich fahren wir bei den optimalen Wetter- und Seebedingungen durch das Loch.

Danach führt uns unsere Tour zu einer der Inseln, hier legen wir eine 40minütige Pause ein. Wir nutzen die Zeit um auf einen hohen Aussichtspunkt zu laufen, von wo aus die Inseln und die Buchten der Bay gut zu übersehen sind. Dann geht es wieder weiter zurück zum Schiff, das die Richtung Russel einschlägt. Auf dem Rückweg tauchen plötzlich wieder Delphine auf. Sie schwimmen direkt auf unser Boot zu und zeigen sich ganz ohne Scheu. Alle sind aus dem Häuschen und überall klickt es von den Kameras. Als das Schiff wieder anfährt begleiten die Delphine uns mit wilden Sprüngen und Drehungen. Ein ganz besonderes Erlebnis das mir noch lang im Gedächtnis bleiben wird.

Zurück in Paihia machen wir uns frisch und gehen thailändisch essen. Morgen geht es weiter wieder Richtung Auckland.

 

10.11.16

Von Paihia aus fahren wir Richtung Whangarei. Wir nehmen erst die Küstenstraße die dann am Highway 1 endet. Auf dem Highway ist viel los, große Trucks und viele Baustellen. Alle paar Kilometer kommt eine Baustelle, es wird viel Geld in die Instandsetzung oder den Neubau der Strassen gesteckt. Aber trotz der Baustellen ist der Verkehr im Fluss. Die Trucks fahren hier, so wie es möglich ist, Höchstgeschwindigkeit. Nur auf den sehr kurvigen Abschnitten sind sie langsamer. Überholen kann man sie dann recht gut auf den Überholabschnitten, dort wird die einspurige Straße kurzzeitig zur zweispurigen Straße.

Am Ortsanfang von Whangarei verlassen wir den Highway und fahren zu den Whangareifalls, 25m hohe Wasserfälle. Dort machen wir einen kurzen Rundgang und natürlich Fotos.

Von den Wasserfällen aus fahren wir in die Stadt hinein, suchen uns einen Parkplatz und schauen uns den Botanischen Garten an, der über 200 Farnarten beherbergt. Von der Innenstadt fahren wir etwas außerhalb von Whangarei zum Whangareimuseum, wo es ein Kiwihaus gibt. Nach einer Erläuterung zum Kiwi dürfen wir in den abgedunkelten Raum. Nach ein paar Minuten Wartezeit sehe ich plötzlich einen Schatten und kurz darauf lässt sich einer der beiden Kiwis blicken. Ich kann ihn schön beobachten, denn er frisst direkt vor mir.

Es bleibt uns noch ein wenig Zeit, das restliche, sehr interessante Museum anzusehen, bevor wir Richtung Auckland Flughafen aufbrechen. Bei der Mietwagengesellschaft funktioniert der Tausch der Autos recht schnell, das andere Auto steht schon für uns bereit, so können wir gleich weiterfahren. Wir bekommen jetzt einen Combi.

So fahren wir mit bestens funktionierender Lüftung bis nach Huntly, wo wir übernachten.

11.11.16

Nachdem wir ein kurzes Frühstück in Huntly zu uns genommen haben, fahren wir wieder auf den Highway 1 Richtung Hamilton. Bei Hamilton verlassen wir den Highway und fahren wieder auf den schmäleren und ruhigeren Straße zu den Waitomo Caves, wo die berühmten neuseeländischen Glühwürmchen besichtigt werden können. Wir haben Glück und schon eine halbe Stunde später können wir an einer Führung teilnehmen. 

Der erste Bereich der Höhle ist mit den verschiedenen Stalaktiten und Stalagmiten ausgestattet. Auch in den Waitomohöhlen habe diese Namen. Treppauf und Treppab geht es zur Kathedrale dem größten Raum, der eine besonders gute Akustik hat. Unser Guide fordert uns auf die Akustik mit einem Lied zu testen. Da sich keiner recht traut, stimmt ein amerikanisches Pärchen die Nationalhymne an. Danach tauchen wir dann ab in die Dunkelheit, denn nur bei absoluter Dunkelheit können wir die Glühwürmchen auch richtig gut sehen. Mit einem Boot gleiten wir auf dem unterirdischen Fluss, gesteuert wird es indem unser Guide an in der Höhle befestigten Seilen zieht. Jetzt im Dunkeln entfaltet sich die ganze Pracht der Glühwürmchen, die Höhle ist wunderschön mit dem Licht der Glühwürmchen beleuchtet, es sieht aus als hätte sich der Sternenhimmel über mir entfaltet. Viel zu schnell sind wir am Höhlenausgang.

Nach der Besichtigung wandern wir einen kurzen Pfad zu einem Aussichtspunkt, von wo man einen tollen Blick über die Landschaft hat. Zurück am Auto verlassen wir den Ort und machen uns auf den Weg nach Rotorua. Die Fahrt dorthin führt durch hügeliges Grünland mit vielen Kühen und Schafen.

In Rotorua liegt unser Hotel direkt am Whakarewarewa Thermal Village. Vom Balkon aus können wir es rauchen und blubbern sehen und ein kleiner Geysir treibt ebenfalls sein Unwesen.

Nach dem einchecken fahren wir in die City zurück. Dort besichtigen wir den Government Garden und laufen am See entlang, aus dem es ebenfalls an diversen Stellen raucht. Im I-Site buchen wir für den nächsten Tag die Besichtigung von Wai-O-Tapu und die Abendvorstellung bei den Maori.

12.11.16

Nach einem guten Frühstück in der Innenstadt von Rotorua, machen wir uns auf den Weg nach Wai-o-Tapu. Wai-o-Tapu ist ein 18qm großes Gelände mit geothermischen Besonderheiten. Dort gibt es verschiedene Krater aus denen es raucht und brodelt oder nach Schwefel riecht. Daneben gibt es dampfende Teiche in unterschiedlichen Farben, je nachdem welche chemischen Elemente oder Metalle darin gelöst sind.

Natürlich sehen wir uns zuerst den Lady Knox Geisyr an, der täglich gegen 10:15 durch Seifenpulver zur Eruption gebracht wird.

Nachdem wir fast zwei Stunden durch das Gelände gelaufen sind, brauchen wir erstmal eine Stärkung im Café. Auf dem Rückweg sehen wir uns noch das Muddhole an, ein großes brodelndes Schlammloch, dann fahren wir zurück in die Innenstadt und besichtigen das Museum.

Schnell noch zum Hotel bevor wir für den Maoriabend abgeholt werden. Wir haben uns mal klassisch touristisch eine Kulturveranstaltung mit Hangi, dem traditionellen Essen der Maoris rausgesucht, die wir an diesem Abend besuchen werden.

Kurz nach sechs werden wir abgeholt und dürfen den Abend mit Tanzvorführungen und Essen in netter Gesellschaft zweier australischer Ladies, die mit uns am Tisch sitzen und auch im gleichen Motel wohnen, verbringen. Nach der Begrüßung werden uns die Wakas (Boote) gezeigt und erklärt. Anschließend werden verschiedene Tänze vorgeführt, Instrumente und Waffen gezeigt. Danach wird das Hangi-Essen serviert. Hier handelt es sich um Fleisch und Gemüse im Erdofen (auf heißen Steinen oder in heißem Wasser der Thermalquellen zubereitet) gegart. Gegen 21 Uhr endet die Show und wir werden wieder zum Motel gebracht.

13.11.16

Heute zieht es uns weiter zum Tauposee und dem Tongariro Nationalpark. Nach dem Frühstück fahren wir Richtung Süden auf der 5 entlang. Vor Taupo machen wir einen Stopp und sehen uns die Hukafalls an. Dies sind keine Wasserfälle im klassischen Sinn, der Waikatofluss fließt hier in Katarakten durch eine schmale Schlucht. Der reißender Strom entsteht dadurch, dass der Fluss auf 15m Breite verengt wird. Zwei Boote, darunter ein Jetboot fahren von der ruhigeren Seite an die Verengung heran.

Danach geh es weiter, durch Taupo in Richtung Turangi. Auf einem der Lookouts bleiben wir natürlich stehen, um den tollen Ausblick auf den See zu genießen. Der Tauposee mit einer Fläche von 619qm ist der größte Neuseeländische See, eine riesige gefüllte Caldera. Es ist wohl ideales Segelwetter, da sehr viele Segelboote auf dem See sind. Der große See ist wunderschön mit einem tiefen dunklen Blauton.

In Turangi angekommen fahren wir zuerst zum I-Site, um eine Übernachtung zu buchen und abzuklären ob wir am Montag den Tongariro Alpine Crossing Track machen können, da sich das Wetter dann verschlechtern soll. Der Wetterbericht verspricht zumindest bis zum frühen Nachmittag noch gutes Wetter, danach soll es dann mehr regnen und stürmen. So organisieren wir den Transfer, da der Track kein Rundweg ist.

Wir fahren zur Unterkunft nach Tokaanu und beziehen das Zimmer. Anschließend fahren wir zurück nach Turangi und spazieren am Tongarirofluss entlang, danach gehts in die Sportsbar wo wir essen.

14.11.16

Eigentlich war für den heutigen Tag der Tongariro Alpine Crossing Track geplant. 

Mitten in der Nacht wache ich auf und überlege mir ob ich gerade das Schaukeln geträumt habe oder ob es echt ist, da merke ich die Bewegung des Hauses. Wir sind in einem Motel untergebracht, wo jedes Zimmer wie ein Apartment einen eigenen Eingang hat. Ich liege im Bett und es wackelt um mich herum, ein Erdbeben, ich kann es kaum glauben. Nur kurz, keine Minute vergeht und glücklicherweise nur leicht. Aber die Verblüffung bleibt, obwohl es hier ja bestimmt oft Erdbeben gibt. Ich versuche weiter zu schlafen, dann klingelt plötzlich Evas Handy. Ihr Bruder berichtet, dass in Christchurch ein starkes Beben stattgefunden hat. Jetzt bin ich ganz wach und wir schauen gleich im Internet nach den News. Da es in Deutschland Mittagszeit ist dauert es nicht lang und die ersten Nachfragen kommen per Whatsapp. Wir beruhigen erstmal alle, dass wir weit weg von Christchurch sind und keiner akuten Gefahr ausgesetzt.

Auf einer Infoseite des GeoNet werden alle Erdbewegungen auf Neuseeland gemessen und angezeigt. Hier kann man auch unseres sehen.

Nach der ersten Aufregung schlafe ich wieder weiter, dann es ist bei uns ja mitten in der Nacht. Das nächste kleine Beben verschlafe ich, das dritte und letzte bekomme ich im Halbschlaf mit. Als wir dann früh vom Wecker geweckt werden, bin ich so müde, dass ich mir nicht vorstellen kann, jetzt aufzustehen und den Track zu gehen. So schlafen wir noch ein wenig. 

Als ich aufstehe sieht es draussen vom Wetter her noch recht gut aus deshalb beschliesse ich in den Nationalpark zu fahren um wenigstens eine kürzere Wanderung zu machen. Eva kommt auch mit. So fahren wir zum Whakapapa Village und machen uns von dort aus auf zu einem 2-stündigen Trail zu den Taranakiwasserfällen. Danach schauen wir uns noch das Whakapapa Visitor Center an, das viele Informationen über die vergangenen Vulkanausbrüche der drei im Nationalpark vorhandenen Vulkane bereit hält.

15.11.16 - 17.11.16

Nach einem guten Frühstück in einem Café im Stil der 50ger Jahre, besuchen wir das I-Site und buchen die Fähre zur Südinsel. Da wegen dem Erdbeben eine Tsunamiwarnung ausgesprochen war, konnten die Fähren drei Tage nicht fahren. So bekommen wir erst am Montag die Überfahrt. Wir nehmen gleich eine Fährverbindung um 8:00, um den Tag zur Weiterfahrt an die Westküste nutzen zu können. Ebenfalls buchen wir auch gleich die Unterkunft in Wellington, die glücklicherweise sehr nah am Fährhafen liegt.

Schnell verlassen wir Turangi wo es nur Regnet und machen uns auf den Weg nach Napier. Durch eine recht triste Landschaft mit Regen und Nebel führt uns die Landstraße, aber je näher wir unserem Ziel kommen desto schöner wird es. In Napier suchen wir uns ein tolles Hotel mitten in der Stadt. Der Ort ist wunderschön mit vielen tollen Gebäuden im Art-Deco Stil der 30ger Jahre. 1931 gab es in Napier ein schweres Erdbeben, das fast den ganzen Ort zerstörte. Durch das Erdbeben wurde das Land um mehrere Meter gehoben, so dass die ehemalige Halbinsel auf der Napier gebaut war, plötzlich zum Festland wurde. Die Regierung hatte nach den Aufräumarbeiten beschlossen, alle Gebäude wieder im alten Baustil aufzubauen. Zum Glück kann ich nur sagen, denn die Stadt hat einen eigenen Charme. Es ist noch nicht viel los, die Temperaturen schon sommerlich warm und die Sonne lacht uns vom Himmel. Wir buchen gleich zwei Nächte, somit habe wir Zeit uns einiges anzusehen.

Wir bummeln durch die Stadt, sehen uns die Häuser an, sitzen mit Kaffee am Strand.

Heute wollen wir uns Napier noch genauer ansehen, aber zuerst geht es nach oben, genauer auf den Bluff Hill. Von dort oben hat man einen tollen Blick auf den Hafen von Napier und auf den Pazifik. Der Wind weht uns heute wieder kräftig um die Ohren, aber es ist schon so warm, dass meine kurze Hose doch noch zum Einsatz kommt. Zurück in der City, schlendern wir gemütlich an der Marine Parade, der Strandpromenade von Napier entlang, bewundern die tollen alten Holzhäuser und genießen Smoothies im Six Sister, einem coolen Café im Art-Deco Stil. Auch hier wie überall wo wir bisher in Neuseeland essen oder trinken waren, läuft richtig gute Musik. Irgendwie haben die Kiwis einfach einen guten Musikgeschmack.

Nach dem gesunden Genuss beschließen wir zum Botanischen Garten zu laufen. Der ist ein wenig außerhalb der Innenstadt, nicht sonderlich groß, aber kostet auch keinen Eintritt. Die Bäume hier sind auch riesig und überall blüht es und duftet herrlich.

Wir entschließen uns noch eine Nacht ranzuhängen, es ist so schön hier und morgen wollen wir noch das Aquarium ansehen. Wie auch schon am Tag zuvor holen wir uns Kaffee und setzten uns an den Strand, was für ein Leben.

 

Wie vom Wetterbericht angesagt, ist das Wetter heute etwas durchwachsen, Sonne und Wolken wechseln sich ab. Erstmal frühstücken wir im Six Sister, dem süßen Art-Deco Cafe direkt an der Strandpromenade. Heute gibt es endlich mal Müsli, ich kann keine Eier mehr sehen, Frühstück in Neuseeland ist leider sehr englisch, d.h. überall gibt es Eier dazu. So genieße ich das Müsli mit Jogurt und frischen Beeren.

Überhaupt ist hier so manches "anderst herum", eben down under. Das die Sonne nicht im Süden sondern im Norden steht, fällt einem erstmal nicht gleich auf, da sie schon recht hoch steht und auch wie bei uns im Osten aufgeht und im Westen unter. Aber auch die Türschlösser, sowohl am Auto wie auch an den Hoteltüren funktionieren andersherum. Das lässt uns immer mal wieder mit verdutzten Gesicht an der Tür stehen, wenn wir nicht dran denken und die Tür nicht auf- oder zugeschlossen bekommen. Glücklicherweise hat das jetzige Auto eine Fernbedienung.

Heute ist also Museumswetter, so zieht es uns als erstes zum Aquarium, wo wir neben vielen fremdländische auch die Fische des Pazifiks bewundern können. Es gibt viele einzelne Aquarien, auch welche mit Schildkröten und einem Krokodil, aber auch einen durchsichtigen Tunnel, durch den man durchgehen kann und die über einem schwimmenden Fische beobachten kann. In diesem Becken befinden sich auch die Haie und Rochen. Wer möchte kann hier mit den Haien schwimmen gehen. Wir möchten nicht, auch wenn das nicht gefährlich ist, aber zwei Asiaten schwimmen im Becken während wir durch den Tunnel gehen.

Daneben gibt es ein Becken mit Pinguinen. Hier bleibe ich eine ganze Weile am Becken stehen, denn die Tiere sind aus nächster Nähe zu beobachten, praktisch trennen mich nur wenige Zentimeter von ihnen, ich könnte sie berühren. Das mache ich natürlich nicht. Es sind alles Tiere die gehandicabt sind, entweder fehlt eine Flosse oder ein Auge. Trotzdem sind alle quietschvergnügt, planschen im Becken umher und beobachten mich genauso wie ich sie. 

Die größte Attraktion ist jedoch das Kiwigehege. Wie in Whangarei ist es ein abgedunkelter Raum mit großer Glasfront. Hier können wir jetzt auch beide Kiwis beobachten, da sie gerade sehr aktiv im Gehege rumlaufen, nach fressen suchen oder sich gegenseitig ärgern. Auch kann man die beiden Geschlechter gut an der Schnabellänge voneinander unterscheiden. Das Weibchen hat einen längeren Schnabel als das Männchen. 

Als wir aus dem Aquarium kommen, kommt gerade nach einem Schauer die Sonne wieder heraus. Am Horizont über dem Meer türmen sich noch die dunklen Regenwolken, was ein sehr bizarres Bild ergibt.

Vom Aquarium laufen wir direkt zum Hawkeˋs Bay Museum. Hier finden wir einen tolle Sammlung maorischer Kunst sowie die Stadtgeschichte vorallem viele Informationen zum 1931 stattgefundene Erdbeben und den Wiederaufbau. Nach so viel Informationen knurrt mir der Magen, so suchen wir uns ein nettes Cafe um eine Kleinigkeit zu essen. Im Anschluss sehen wir uns das Art-Deco Center an, wo alles rund um Art-Deco und Vintage verkauft wird.

Morgen verlassen wir das schöne Napier und fahren bis Masterton.

18.11.16

Und weiter geht es Richtung Süden. Von Napier aus fahren wir über Hasting und Havelock North zuerst zum Te Mata Peak. Den Berg bzw. die Hügelkette habe ich auf einer Postkarte gesehen. In einem Laden in Napier wurde mir erklärt wo er ist. Man kann zwar ganz hochfahren, wir fahren jedoch nur 2/3 hoch und laufen den Rest dann bis zum Gipfel. Hier hat man eine tolle Sicht bis nach Napier und ins Landesinnere. Die kleine Wanderung zum Gipfel hat mir außerdem auch gut getan, um das Frühstück zu verdauen. 

Wer Angst hat in Neuseeland zu verhungern, dem sei gesagt, dass hier eher das Gegenteil eintritt, nämlich Gewichtszunahme. Die Portionen sind üppig und auch immer schön hergerichtet. Wir waren bisher fast ausschließlich in Restaurants, Bars oder Cafes zum Frühstück oder Abendessen. Die Auswahl ist groß, es ist gut und auf Anfrage bekommt man auch vegetarisches, teilweise veganes oder auch glutenfreies Essen. Nur wenn man so blöd ist wie ich und die Speisekarte nicht richtig liest, dann bekommt man Fisch serviert obwohl man dagegen allergisch ist. Aber so freundlich und zuvorkommend wie mein Fehler von den Bedienungen gelöst wurde, so dass ich doch noch das Risotto ohne Fisch bekommen habe, davon war ich dann begeistert. Überhaupt bin ich in Deutschland nur selten so nett und freundlich bedient worden, hier ist der Service wirklich top.

Vom Te Mata Peak fahren wir dann auf der SH2 und ein paar Nebenstraßen nach Masterton. Einen Kleinstadt in der am Freitag Nachmittag alles auf den Beinen ist, um für das Wochenende gerüstet zu sein.

Wir fahren zu unserem gebuchten Motel und bekommen ein Appartement mit Schlafzimmer, kleiner Küche, extra Bett im Wohnzimmer und Terrasse. Wow welch ein Luxus. Da die Sonne vom Himmel lacht, wie fast den ganzen Urlaub, setzten wir uns erstmal auf die Terrasse. Danach frisch machen, noch ein paar Sachen einkaufen und in die Innenstadt zum Abendessen.

19.11.16

Frühstück gibts heute in einem netten Cafe gleich neben dem I-Site. Im I-Site erfragen wir welche Kurzwanderungen wir im Tararua Range, dem Gebirgszug südwestlich von Masterton, unternehmen können. Zum Tararua Range sind es nur 15 Minuten zu fahren. Hier erwartet uns ein großer Parkplatz mit etlichen Wegbeschreibungen der Tracks. Zuerst wandern wir auf einem gut angelegten mit vielen Stufen versehenen und gemächlich ansteigenden Weg zum Rocky Lookout, von wo wir eine gute Aussicht zum Mt. Holdsworth haben sollen. Der Weg ist mit 1 1/2 Stunden gut bemessen und auch gut ausgeschildert. Wir sind in einer Stunde oben, aber leider ist die Aussicht nicht ganz so gut, da immer wieder tiefliegenden Wolken heranziehen. So machen wir uns schon nach kurzer Zeit wieder an den Abstieg. 

Auf dem Runterweg fallen mir wieder die vielen verschiedenen Farne auf. Neuseeland besitzt über 200 Farnarten, von denen mehr als 50 endemisch sind. Am bekanntesten ist der Silberfarn, der auch in der Maorikultur eine große Bedeutung hat und sogar ein Teil des Staatswappen ist. Ein paar Farnarten wachsen auch bei uns jedoch werden diese meist so zwischen einem halben bis einem Meter hoch. In Neuseeland fangen die Farne auch erstmal klein an, erreichen dann aber doch oftmals eine stattliche Baumhöhe. Wunderschön anzusehen sind die noch eingerollten Farnblätter, die spiralförmigen Muster erinnern an die Tätowierungen (Moko) der Maoris.

20.11.16

Wir verlassen Masterton und fahren auf der SH2 nach Wellington. Am Hostel, das wir schnell finden, können wir das Auto parken, so packen wir unsere Rucksäcke und laufen gleich zum Te Papa, dem Museum of New Zealand. In 2 Stunden versuche ich wenigstens einen Teil des sehr umfangreichen und hervorragenden Einzelausstellungen anzusehen. Gezeigt wird die Geschichte der ersten Siedler von den Maori und den Weisen bis in die heutige Zeit. Die Kultur und das Leben der Maori, sowie die Geologie der Inseln.

Nach dieser geballten Ladung Informationen genießen wir einen Snack im Museumscafe. Vom Te Papa aus laufen wir zur Cable Car Station, fahren mit selbiger auf den Kelburn Hill und genießen die dortige Rundumsicht auf Wellington und Umgebung. Wir schlendern durch den dort ansässigen botanischen Garten, wo schon vieles blüht. Anschließend fahren wir wieder nach unten. In Wellington sind auch einige Schäden vom Erdbeben zu sehen, so hat sich der Asphalt am Hafen verworfen oder gesprungene Scheiben am Te Papa Museum.

21.11.16

Früh am Morgen machen wir uns auf den Weg zum Fährhafen, wo es nach dem einchecken auch bald auf die Fähre geht. Erstmal sind wir im Außenbereich und beobachten das Auslaufen der Fähre. Die See ist ruhig und das Schiff schaukelt nur minimal. Da die Fähre immer in landnähe fährt kann ich die Küste gut beobachten und manch schönes Foto schießen. Die Cook Strait, die Meeresenge zwischen den beiden Inseln muss aufgrund der unterschiedlichen Seetiefen in einer ganz bestimmten Fahrrinne von den Schiffen befahren werden. Kaum ist die Küste der Nordinsel aus dem Blickfeld, kommt die Küstenlinie der Südinsel zum Vorschein. Lange sitze ich auf dem obersten Deck und genieße die Aussicht.

Nach dem Einlaufen in den Hafen von Picton machen wir uns auf den Weg Richtung Nelson. Gleich nach dem Fährhafen nehmen wir den Queen Charlotte Drive, eine enge und kurvenreiche Straße mit tollen Ausblicken über die Buchten des Malborough Sound. Nach Havelock führt uns dann die SH6 weiter nach Nelson, wo wir einen kleinen Stopp einlegen. Danach geht es weiter auf der SH6 bis Westport, wo wir am späten Nachmittag schnell was essen und ein paar Sachen einkaufen. Von Westport sind es dann noch 50km bis zu unserem heutigen Ziel Punakaiki. Dort kommen wir gegen 19:00 Uhr an, checken ein, legen unser Gepäck ab und machen uns gleich wieder auf den Weg zu den Panncake Rocks, einer Felsformation, die aussieht wie ein Haufen Pfannkuchen. Jetzt im Abendlicht der untergehenden Sonne ist das ideale Fotographierlicht der Felsen. Natürlich sind wir nicht die einzigen die dieses Schauspiel genießen wollen, aber es sind nicht viele und so müssen wir uns nicht um die besten Plätze streiten. Nach dem tollen Schauspiel fahren wir zurück zur Unterkunft, um die nächsten Tage zu planen.

22.11.16

Morgens werde ich schon recht früh durch eine unbekannte Vogelstimmen geweckt. Der Vogel muss direkt an meinem Fenster sitzen, denn dort stehen Bäume und Palmen. Überhaupt steht die ganze Lodge mitten im Bush, sie ist umgeben von neuseeländischen Urwald. Leider kann ich den Vogel nicht entdecken, so dass ich wieder weiter schlafe, nachdem er aufgehört hat zu singen, da fällt mir ein, dass ich in der Nacht auch zwei Käuze gehört habe. Es sind die neuseeländische Kuckuckskäuze, eine endemische Art die nur hier vorkommt. Die beiden haben sich ein wenig unterhalten und sind dann wohl ihrer Wege geflogen.

Wir stehen heute recht zeitig auf und laufen erstmal das kurze Stück zur Küste runter. Dort erwartet uns eine tosenden Brandung, hohe Wellen und Gischt. Wahnsinn was für eine Aussicht. Hier würde ich am liebsten gleich die Picknickdecke aufschlagen und frühstücken. Dem Schauspiel der Wellen könnte ich ewig zusehen. Bald jedoch verlassen wir die Küste und fahren zum Panncakekaffee für ein Frühstück. Danach geht es weiter zum Franz Josef Glacier. Nachdem für morgen schlechteres Wetter angesagt ist, habe wir die Tage getauscht und fahren schon heute zum Gletscher. Der Weg führt uns die meiste Zeit an der Küste entlang und bietet eine atemberaubende Kulisse, wo man immer wieder stehen bleiben könnte.

In Franz Josef laufen wir den Weg zum Aussichtspunkt des Gletschers entlang. Dieser muß ähnlich wie in den Alpen immer weiter nach hinten gelegt werden, da der Gletscher leider auch eher abnimmt als zunimmt. Leider sind die Wolken schon so tief, dass wir nur noch den unteren Teil des Gletschers sehen. So wandern wir wieder zurück und fahren zu unserer Unterkunft nach Fox Glacier. Nach dem einchecken fahren wir an den Lake Matheson, wo wir im Souvenirshop noch ein wenig stöbern und uns ein gutes Abendessen gönnen.

23.11.16-24.11.16

Wir erwachen mit Regen, so dass wir auch heute wohl kaum etwas von den Bergen sehen werden. So frühstücken wir erstmal ausgiebig und unterhalten uns am großen Esstisch mit unseren Gastgebern und den anderen Gästen, einem amerikanischen Pärchen. Anschließend fahren wir zum I-Site nach Franz Josef Glacier, um unsere Milford Soundtour zu buchen. Das I-Site hat leider geschlossen, so dass wir die Buchung selbst vornehmen. Das Wetter kündigt leider keine Besserung an, so beschließen wir nach Hokitika zu fahren. Dort wird die Jade zu schönen Schmuckstücken gemacht und es gibt ein Socken Strickmaschinenmuseum.

So verbringen wir den Nachmittag mit Shopping und kaufen auch noch unseren Essensvorrat für die nächsten Tage. 

 

Am heutigen Donnerstag fahren wir weiter bis nach Cromwell, wo wir uns für ein paar Tage einquartiert haben. Die Fahrt dorthin führt uns vorbei an wunderschönen Küstenabschnitten, mehreren Wasserfällen und einer atemberaubenden Landschaft, als wir auf den Lake Wanaka und Lake Hawea zufahren. Die ganze Fahrt über bleiben wir immer wieder stehen, um kleinere Rundwanderwege zu gehen oder zu den Wasserfällen zu laufen. An den Seen müssen wir immer wieder stehen bleiben, um die Landschaft zu bewundern und natürlich auch viele Fotos zu machen. 

In Wanaka machen wir dann erstmal eine Kaffeepause am Strand, bevor es weiter geht nach Cromwell wo wir schon erwartet werden.

25.11.16

Heute klingelt der Wecker schon um 5 Uhr morgens, es geht zum Milford Sound. Da wir keine Lust hatten die Strecke selbst zu fahren, habe wir uns zu einer Bus-/Schiffstour angemeldet. Wir sind zwar nicht so flexibel dafür können wir mehr von der Landschaft sehen und es muss sich nicht einer von uns auf das Autofahren konzentrieren. Einzige Hürde ist dass wir von Cromwell nach Queenstown selbst fahren müssen.

So erreichen wir Queenstown früh genug, suchen einen Parkplatz und laufen zum Treffpunkt wo die Tour beginnt. Zuerst fahren wir von Queenstown aus am Lake Wakatipu entlang. Wir haben wieder Glück mit dem Wetter, die Sonne strahlt und wechselt sich mit den Wolken ab.

Der Lake Wakatipu ist der zweitgrößte See in Neuseeland und der größte See der Südinsel. Er ist eine ehemalige Gletschermulde, die jedoch bereits vor Millionen von Jahren gefüllt wurde. Er ist mit 399m recht tief, dafür umgeben mit hohen Bergen, davon besonders eindrucksvoll am Ende des Sees der Mt. Earnslaw mit 2804m.

Unsere Fahrt führt uns weiter durch die Eyre Mountains nach Mossburn, wo wir einen kurzen Halt machen. Die Eyers Mountains grenzen schon an das Fiordland. Hier wurden auch Teile der bekannten Herr der Ringe Filme gedreht. Durch Farmland mit tausenden Schafen kommen wir dann in Te Anau an, wo ein Kaffeestop ansteht. Te Anau liegt am südlichen Ende des gleichnamigen Sees und am Rande des Fiordlandes.

Nach unserer Pause folgen wir nun der Milford Sound Strasse. Zwischendurch stoppen wir natürlich um auch Fotos der atemberaubenden Landschaft zu machen. Die Strasse zum Milford Sound ist normalerweise gut zu befahren, aufgrund von schnellen Wetterwechsel kann sie jedoch schnell unpassierbar werden und wird wohl auch diverse Male gesperrt, wie uns Adrian unser Busfahrer erläutert. Wer dann am Milford Sound fest sitzt hat keine Change anderweitig zurück zu kommen und muss warten bis die Strasse wieder freigegeben wird. Heute habe wir Glück und können sowohl die Strasse wie auch den Tunnel ohne Probleme befahren. Der Tunnel ist ca. 1 km lang und direkt durch einen Bergriegel gebohrt. Er ist nur einspurig und mit einer Ampel geregelt.

Nach dem Tunnel bleiben wir erstmal stehen und staunen über den Ausblick. Mein Blick bleibt jedoch zuerst auf den Keas haften die am Parkplatz umherlaufen. Es sind vier Stück und ich freue mich sehr, dass ich diese seltenen Papageien doch noch zu Gesicht bekomme. Sie sehen sehr drollig aus und sind nicht scheu, so dass ich sie doch gut fotographieren kann. Danach widme ich mich dem tollen Ausblick auf die Berge und die vielen Wasserfälle die hier an den Felshängen herab fließen.

Weiter geht es zum Eingang des Sound wo schon das Schiff für uns bereit steht. Es regnet schon eine Weile und als wir dann losfahren kommt zu dem Regen noch der starke Fahrtwind und die Gischt des Bootes dazu, so dass wir, als das Schiff aus dem Hafen fährt, schnell den vorderen Bereich des Bootes verlassen und an die Seite gehen. Zum Glück hab ich die Regenhose dabei, dann kann mir das Wetter nichts anhaben. Wir fahren in den Fiord hinein und schon sehen wir die ersten Wasserfälle. Aufgrund des Regens und des Windes fließen die Wasserfälle nicht nur nach unten, sondern werden teilweise durch den starken Wind wieder nach oben getrieben. Ein tolles Schauspiel das auch durch die oft schlechte Sicht nichts von seiner Faszination verliert. Je weiter wir den Sound entlang fahren und uns der Tasman See nähern desto rauer wird die See und die Wellen höher. Ich suche mir ein gutes Plätzchen, wo ich nicht allzu nass werde, die Bewegungen des Schiffes gut ausgleichen und trotzdem den Sound beobachten kann.

Kurz nachdem wir am Ende des Sound angekommen sind, dreht das Schiff und es geht zurück. Jetzt kann ich von meinem Aussichtspunkt hervorragend die andere Seite des Sound sehen. Immer wieder tauchen riesige Wasserfälle auf, teilweise mehrere hundert Meter stürzt sich das Wasser in die Tiefe. Durch den Regen wird das ganze noch verstärkt.

Kurz vor Erreichen des Hafens machen wir noch einen Zwischenstopp an einer Bucht wo Pinquine sind. Leider sind sie soweit weg, dass ich sie kaum erkennen kann. Im Hafen angekommen wartet schon Adrian mit dem Bus auf uns. Er hat noch eine Kollegin dabei und die beiden quasseln fast ununterbrochen die ganze Fahrt über. Als wir Richtung Tunnel kommen staunen aber beide über die vielen Wasserfälle die sich in den letzten Stunden gebildet haben. Obwohl sie die Strecke ja regelmäßig fahren, hat der viele Regen am heutigen Tag, extrem viele Wasserfälle gebildet, die auch die beiden sprachlos machen.

Auch nach dem Tunnel regnet es und es haben sich an den umgebenden Felswänden unzählige Wasserfälle gebildet. Es ist toll anzuschauen und so kann man dem Regen auch noch etwas positives abgewinnen, denn ohne Regen wären es wesentlich weniger Wasserfälle.

Auf dem Heimweg machen wir noch einen Stopp in Te Anau, danach geht es ohne Zwischenhalt nach Queenstown, das wir gegen 20:00 Uhr erreichen. Unterwegs erleben wir noch einen wundervollen Regenbogen, der mal nur teilweise, mal vollständig über längere Zeit unser Begleiter ist.

Von Queenstown fahren wir gleich zurück nach Cromwell.

26.11.16 - 27.11.16

Nach dem guten Frühstück in unserer Unterkunft in Cromwell fahren wir nach Queenstown. Dort wollen wir erstmal auf den Bobs Peak, da man von dort aus eine gute Aussicht auf Queenstown haben soll. Wir nehmen natürlich nicht die Gondel, sondern nehmen den Tikitrack, der uns in einer Stunde nach oben führt. Neben dem Tikitrack, bei den Neuseeländer bedeutet "Tiki" eine kurze Wanderung, gibt es einen Downhillparcour für die Mountainbiker und einen Flying Fox Parcour. Queenstown ist die Hochburg der Adrenalinjunckies, hier wurde das Bungiejumping erfunden und wer den Kick braucht, kann hier das passende finden. Wir brauchen keinen Kick und steigen nach dem Fotoshooting und einem warmen Getränk wieder nach Queenstown ab. Dort wandern wir am Hafen und am Seeufer entlang und haben hier wirklich tolle Sicht auf die umliegenden Berge. Schon am Morgen auf der Fahrt nach Queenstown fällt mir der Puderzucker auf den höheren Bergen auf. In der Nacht hat es bis auf 1000m herab geschneit. Ein Tiefdruckgebiet sorgt für kaltes regnerisches Wetter mit frischem Schnee auf den Spitzen. Wir habe fast den ganzen Tag Glück mit dem Wetter erst in den Abendstunden beginnt es stark zu regnen, so dass wir den Weg zurück nach Cromwell etwas langsamer zurück legen.

 

Am nächsten Morgen lassen wir uns Zeit beim Frühstück und unterhalten uns länger mit den beiden anderen Gästen, die von der Nordinsel stammen. Danach packen wir die Rucksäcke und wollen eigentlich nach Queenstown um dort zwei Wanderungen zu machen. Zum Glück schaue ich mir die Webcam der Gondelbahn in Queenstown an, denn dort ist schlechtes Wetter zu sehen. Da bei uns in Cromwell die Sonne lacht disponieren wir um und unternehmen eine längere Wanderung am Lake Dunstan und dem Kawarau River entlang. Am Nachmittag kommen wir wieder in Old Cromwell an und können noch einen Kaffee genießen und die netten kleinen Geschäfte ansehen. Wie die ganze Gegend hier ist Cromwell auch während des Goldfiebers im Neunzehnten Jahrhunderts entstanden, als am Clutha River und Kawarau River Gold gefunden wurde. Noch heute kann man etliche ehemalige Schürfstellen besichtigen.

Danach geht es zurück zur Unterkunft wo wir die Zeit nutzen um unsere restlichen Unterkünfte zu buchen. 

28.11.16

Heute führt uns unsere Reise weiter nach Dunedin an der Ostküste. Ein Teil der Wegstrecke führt uns am Clutha River entlang. Teilweise hat man Aussicht auf den tiefen Canyon und aufgestaute Seen. Der Clutha River wird für die Stromproduktion genutzt. An mehreren Stellen ist der Clutha River aufgestaut und wird als einer der größten Stromlieferanten genutzt.

In Dunedin angekommen stellen wir unser Auto am Hotel ab und schauen uns erstmal die Innenstadt an, da unser Zimmer noch nicht beziehbar ist. Dunedin wurde von den Schotten gegründet, viele Straßennamen erinnern an Schottland und ein paar der Gebäude, wie z.B. der Bahnhof, sind in der typischen schottischen Bauweise erstellt.

29.11.16

Am heutigen Tag fahren wir nach dem Frühstück auf die Halbinsel Otago Peninsula. Dort gibt es die Möglichkeit, Königsalbatrosse, Robben, Seelöwen und zwei Arten von Pinguine zu sehen. Die Küstenstrasse führt uns an dem sehr geschützt liegenden großen Hafen von Dunedin entlang. Unser erster Stopp ist beim Glenfalloch Woodland Garden, der im 19ten Jahrhundert angelegt wurde und eine große Auswahl an Rododendron und Azaleen beherbergt.

Anschließend fahren wir zum Okia Reserve, das auf der Südostseite der Halbinsel liegt. Auf dem Plan habe ich einen Wanderweg entdeckt der zu Pyramiden führt. Ich bin gespannt, was uns dort erwartet.

Über die üblichen Schotterpisten kommen wir an wunderschön bewachsenen Marschen vorbei, mit etlichen Wasservögeln. Am Ende der Piste ist ein kleiner Parkplatz und der gut ausgeschilderte Wanderweg beginnt. Vorbei an Schafen mit halbwüchsigen Lämmern laufen wir auf die Pyramiden, zwei pyramidenförmige Hügel, zu. Hier gibt es wieder viel Bush mit Palmen und den intensiv riechenden Lupinen in Gelb.

Einen der beiden Hügel kann man besteigen und so haben wir eine tolle Rundumsicht bis zur Bucht. Vom Hügel abwärts, laufen wir zum Strand durch die üppige Vegetation. Der Weg führt uns über kleine Hügel, auf den Hügeln hört man das Meer rauschen, im Tal ist es plötzlich still. Nur die Lerchen höre ich die ganze Zeit singen. Überhaupt fällt mir auf, dass es in Neuseeland sehr viele Lerchen gibt. Überall wo offenes Land ist, sind sie zu hören und zu sehen. Ich denke dass die Lerchen, neben dem Tui einer der häufigsten Vogelarten von Neuseeland sind.

Am Strand sehe ich dann durch das Fernglass die ersten Robben, die dort im Sand schlafen. Sie sind weit weg und auf den ersten Blick sehen sie aus wie Baumstämme. Wenn der sogenannte Baumstamm dann plötzlich die Flosse bewegt, merkt man es sind doch Robben. Wir lassen sie schlafen und laufen wieder zurück zum Auto.

Unserer weiterer Weg führt uns zum Albatrosscenter, wo ich mich erkundige, ob ich auch ohne Führung die Albatrosse beobachten kann. An einem Aussichtspunkt unterhalb des Centers, so wird mir mitgeteilt, besteht die Möglichkeit, Albatrosse zu beobachten.

Wir laufen zu dem Aussichtspunkt der nicht weit entfernt ist, aber ich kann auch durch das Fernglas keine Albatrosse beobachten. Sie sind zum Fischen noch auf dem Meer.

Auf der anderen Seite des Centers führt ein kleiner Weg zu einer Bucht, wo eine Robbe am Strand schläft. Sie wird von den Besuchern bewundert und fotografiert. Mir fällt bei der Robbe an der rechten Körperseite eine Verletzung auf, die noch recht frisch aussieht. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Verletzung bei den Kämpfen um die Weibchen entstanden ist. Hoffentlich behindert die Verletzung die Robbe nicht.

Zwei Robben schwimmen im Wasser an der Bucht entlang. Einer der beiden ist sehr neugierig und kommt immer wieder aus dem Wasser um die Menschen zu beobachten. Es ist nett anzusehen, wie die Besucher drei Schritte rückwärts gehen, wenn die Robbe abrupt aus dem Wasser auf den Steinstrand kommt. Die Tiere können doch recht schnell sein.

Ebenfalls beobachte ich drei junge Mädchen die immer wieder unter die Stege klettern und Daten aufnehmen. Sie erzählen mir, dass unter den Laufstegen Boxen für die kleinen Blaupinquine stehen, die dort ihr Nester haben. in denen sowohl Eier wie auch Jungtiere sind. Die Blaupinguine sind die kleinsten Pinguine. Wie ihre anderen Artgenossen sind sie tagsüber zum fischen im Meer und kehren zum Sonnenuntergang wieder zu ihren Nestern zurück.

Nach einer Kaffeepause fahren wir dann zum Pinquine Care, einer privaten Einrichtung für die Gelbaugenpinquine. Dies Einrichtung, die auch eine Krankenstation beherbergt, wurde durch die Eigentümer des Landes gegründet. Diese haben in den 60ern feststellten, dass auf ihrem Weideland die seltenen und nur auf Neuseeland lebenden Gelbaugenpinquine leben und brüten. Um die Gelbaugenpinguine vor weiteren Störungen durch den Menschen zu schützen, wurden der ehemalige abgeholzte Wald wieder angepflanzt, da die Gelbaugenpinguine im Wald brüten. Dann wurden Beobachtungsstationen in Form von Tunneln angelegt, damit die scheuen Tiere ohne Störungen beobachtet werden können. So können auch wir eine Führung mitmachen. Da auch die Gelbaugenpinguine erst zum Abend zu ihren Nestern zurückkehren, können wir nur einen der Pinguine vor seinem Nest, mit einem Küken beobachten. Der am Strand ankommenden Pinguine ist leider sehr weit weg, so dass wir ihn nicht sehr gut sehen. Ganz nah kann ich dafür den zur Zeit in der Krankenstation lebenden Pinguine ansehen.

Für den Rückweg in die Stadt nehmen wir dann die Bergstrasse, die uns nochmal atemberaubende Ausblicke auf die Nordostseite der Halbinsel zeigt.

Morgen verlassen wir die Ostküste und fahren zu Lake Pukaki und Lake Tikapo ins Landesinnere.

30.11.16

Wir verlassen Dunedin nach dem Frühstück in Richtung Oamaru. Unser erster Halt ist am Shag Point. Dafür fahren wir vom Highway ab und folgen einer kleinen Strasse bis zum Ende. Hier kann ich Möwen, Robben und Kormorane beobachten. Die Robben liegen windgeschützt in der Sonne, es sind teilweise Jungtiere darunter. Nach ausgiebiger Beobachtung verlassen wir den windumtoste Shag Point und fahren zu den Moeraki Boulders. Vorbei an Souvenirladen und Cafe steigen wir zum Strand hinab um die Boulders zu betrachten. Da die Boulders mittlerweile eine ziemliche Attraktion sind, sind wir natürlich nicht alleine, so muss man etwas Geduld haben, wenn man die Boulders ohne Menschen fotografieren möchte. Über die Entstehung der Boulders sind sich die Wissenschaftler nicht ganz einig, es wird davon ausgegangen, dass sich um ein kristallisiertes Zentrum herum im lehmigen Meeresboden Silizium und Eisenoxyde kugelförmig abgelagert haben. Nachdem sich der Meeresboden vor 10 Millionen Jahren anhob, erodierten der Boden um die Boulders herum und gab die Kugeln frei.

Nun mir persönlich gefällt die Maorilegende über die Entstehung der Boulders viel besser, denn die Maoris glauben, dass die Kugeln angeschwemmte und versteinerte Lebensmittel ihrer ersten Kanus darstellen.

 

Es zieht uns weiter, kurz vor Oamaru biegen wir in eine kleine Strasse Richtung Weston ab. Weg von dem Highway wollen wir mehr von der Landschaft sehen. Auf der Strassenkarte habe ich etwas von Elephant Rocks gelesen. Noch bevor wir dort hinkommen, fahren wir durch ein Tal mit ausgewaschenen Kalkfelsen. Diese müssen einmal der Meeresboden gewesen sein, der sich angehoben hat und im Laufe der Millionen Jahre ausgewaschen wurde. Als wir dann an die Elephant Rocks kommen, sehen wir Felsformationen, die fast wie ein kleines Elbsandsteingebirge wirken. Auf einem Schild wird meine Vermutung dann bestätigt. Die ganze Landschaft um Duntroot und Ngapara ist durch diese Kalkfelsen geprägt.

In Kurow, einer der üblichen kleinen Orte auf dem Land stoppen wir für einen kleinen Lunch. So gestärkt folgen wir der 83, immer am Waitaki River entlang, der hier mit mehreren Staudämmen zu großen Stauseen aufgestaut ist, die einer der größten Energiemengen Neuseelands liefern.

Kurz hinter Omarama erwartet uns am Ahuriri River rießige Blumenfelder mit Lupinen. Direkt auf den Kiesinseln zwischen den Flussläufen wachsen die Lupinen in Lila, Rosa und Weis. Hier müssen wir einfach stehen bleiben und Fotos machen.

Kurze Zeit später zwingt uns schon wieder ein Hinweisschild zu einem Stopp, den Clay Cliffs. Wir folgen der etwa 10km langen Schotterpiste, von denen die letzten 4km über privates Land verlaufen und daher 5 Dollar kosten. Am Ende der Piste sehen wir schon, dass sich der Preis wirklich gelohnt hat. Bizarre Felsformationen ähnlich wie spitze Pyramiden erwarten uns. Wir nehmen einen kurzen Wanderweg an den Felsformationen entlang und ich gelange in eine Art Innenbereich, wo diese Felsen eine Art Rondell gebildet haben. Wunderschöne Gebilde, die mich ein wenig an die Felsenpyramiden in Meran erinnern.

Kurze Zeit später kommen wir dann in Twizel an, unserem heutigen Endpunkt. Wie schon auf der Fahrt nach Twizel kann man hier herrlich auf die Alpenkette der Südalpen sehen. Bevor wir zu unserem Batch (neuseeländisches Ferienhaus) fahren, kaufen wir noch für das Abendessen ein und für die Brotzeit der nächsten Tagen. Da fast alle Unterkünfte ausgebucht waren haben wir uns ein ganzes Haus gemietet, was nicht teurer war, als in einem guten B+B. Es ist ein typisches Ferienhaus, das die Eigentümer in der Zeit in der sie es nicht brauchen, vermieten. Vom Wohnzimmerfenster können wir direkt auf die Berge gucken. So lässt es sich die letzten Tage in Neuseeland gut verbringen.

01.12.16

Schon etwas früher als sonst stehen wir heute auf und suchen uns ein Frühstückskaffee. Wir haben Glück gehabt und noch freie Plätze für die abendlichen Führung durch das Observatorium der Universität von Canterbury auf dem Mt. John bekommen.

Aber zuerst fahren wir zum Aoraki/Mt. Cook Village. Das Wetter ist noch etwas durchwachsen, die Berge teilweise noch in Wolken, wir hoffen jedoch das die Wolken wegziehen und den Blick auf die Berge freigegeben.

Auf unserem gut einstündigen Weg nach Mt. Cook Village stoppen wir am Peters Lookout, von wo aus wir einen tollen Blick auf den Mt. Cook haben. Langsam geben die Wolken auch die Berge frei und je näher wir kommen desto schöner wird es. Im Mt. Cook Village parken wir auf dem Parkplatz des Visitor Center, der wie alle Parkplätze, außer den Parkplätzen in Städten, kostenfrei ist. Wir schnüren die Stiefel und machen uns auf den Weg. Heute wollen wir zuerst zum Kea Point, von dem aus wir einen tollen Blick auf die umliegenden Berge mit Mt. Cook und Mt. Sefton, sowie dem Mueller Glacier Lake, der aus dem Mueller Gletscher gespeist wird, haben. Der Kea Point liegt auf einer Seitenmoräne, die der Mueller Gletscher bei seinem Rückzug hinterlassen hat. Den Gletscher selber kann man nicht erkennen, nur die Schuttberge die er hinterlassen hat.

Um zum Hooker Lake zu kommen, müssen wir wieder ein Stück zurück laufen, umrunden dann noch eine weitere alte Seitenmoräne und laufen in das Hooker Valley hinein. Durch das Hookertal zu wandern ist wirklich wunderschön. Zwar sind wir an diesem schönen Tag nicht alleine, aber es ist nicht überlaufen. Immer wieder müssen wir stehen bleiben und die Berge betrachten. Je weiter man in das Tal dringt und je näher man den Bergen kommt, desto besser sieht man die Gletscherfelder und die Eisfelder des Mt. Sefton, von dem auch öfters Rumpelgeräusche von abgehenden Lawinen hörbar sind. Im Sonnenlicht glitzert das Eis an den steilen Flanken und sieht aus als ob Plastikplanen aufgespannt wären.

Unterwegs kann ich dann noch ein Falkenpärchen beobachten, das an einer Stelle immer wieder herumfliegt und auf einem Felsen sitzt. Ein vorbeikommender Guide erzählt auf meine Rückfrage, das die Falken in der umliegenden Felswand ein Nest haben. Ich kann ein paar tolle Aufnahmen der Falken machen, von denen es auf Neuseeland nur diese eine Art gibt.

Auf unserem Weg müssen wir auch den Hookerfluss überqueren. Hierfür sind die Hängebrücken gebaut worden, auf denen man geht, als ob man besoffen wäre, da sie an Stahlseilen freihängend, die Gehbewegungen aufnehmen und dann entsprechend wackeln. Je mehr Personen auf den Hängebrücken gehen, desto größer sind die Schwingungen. Natürlich machen sich vor allem die Kinder einen Spaß daraus, die Brücke zum schwingen zu bringen.

Irgendwann kommen auch wir dann am Ende des Weges an, am Hookersee, der aus den Gletschern des Mt. Cook und Mt. Tasman gespeist wird. Am Ende des Sees sieht man gut die Abbruchkante des Gletschers. Dort machen wir erstmal eine ausgedehnte Pause.

Danach geht es dann den Weg wieder zurück, diesmal etwas zügiger, da wir nicht mehr so lange Fotostopps einlegen. Jetzt am Nachmittag ist das Licht etwas weicher geworden, so sehen die Berge mit ihren Gletschern wieder etwas anderst aus.

Zurück in Twizel, machen uns frisch und fahren dann zum Lake Tekapo. In Tekapo essen wir zu Abend. Von hier werden wir mit kleinen Bussen zum Observatorium auf den Mt. John gebracht. Der Mt. John ist 1031m hoch. Das Gebiet um den Mt John und dem Lake Tekapo ist das dunkelste Gebiet in ganz Neuseeland, mit den meisten klarsten Nächten, so dass hier besonders gut die Sterne zu beobachten sind. Bei der Besichtigung bekommen wir die Teleskope gezeigt und es wird uns erklärt was die Astronomen im Observatorium tun. Wir bekommen eine visuelle Darstellung des Südhimmels und des Nordhimmel, wo uns die Unterschieden gezeigt werden. Leider können wir aufgrund von Wolken die abends aufgezogen sind keine Sterne beobachten. Nur die Venus spitzelt noch aus den Wolkenlücken heraus. Aber auch so ist es eine interessante Führung.

02.12.16

Wegen unserer nächtlichen Tour im Observatorium kommen wir erst gegen halb eins in der Nacht in der Unterkunft an. So schlafen wir am nächsten Tag etwas länger. Unser Timing ist wieder mal perfekt, denn es regnet am Morgen noch und bis wir so richtig fertig sind für Frühstück, lockern sich die Wolken schon wieder ein wenig auf.

Nach dem Frühstück fahren wir zum Lake Tekapo, denn wir wollen heute auf den Mt. John und dafür den längeren Aufstieg über die Nordseite nehmen. Zuerst führt der Weg ein ganzes Stück am See entlang, so können wir immer wieder den Blick auf den türkisblauen See werfen, mit den Bergen der Südalpen im Hintergrund. Dann führt der Weg weg vom See, straff nach oben. Über ein paar vorgelagerte Hügel steigen wir höher. Auf einem der Hügel stehen zwei Bänke, die wir gleich für eine Brotzeitpause mit fantastischen Fernblick nutzen. So gestärkt schaffen wir auch das letzte Stück bis zum Gipfel. Auf dem Gipfel des Mt. John stehen die einzelnen Gebäude des Observatorium, die wir jetzt auch im Tageslicht sehen können. Im Earthandskycafe gibt es natürlich ein Heißgetränk und wir werden gleich gefragt ob wir heraufgelaufen sind. Scheinbar sehen wir so geschafft aus. Mit Blick auf den See schmeckt das Getränk nochmal so gut. 

Über den südlichen Aussichtspunkt steigen wir dann auch auf der Südseite des Berges ab. Auf dem Heimweg geniessen wir noch einmal die eindrucksvolle Aussicht auf die Südalpen, mit Mt. Egmont und Mt. Cook im Vordergrund.

Morgen geht es weiter nach Christchurch, wo uns am Sonntag das Flugzeug wieder Richtung Europa bringen wird.

Neuseeland - Aotearoa (Land der langen weißen Wolke):

- Ankunft in Auckland am 05.11.2016

- Überfahrt von Wellington nach Picton am 21.11.2016

- Abflug in Christchurch am 04.12.2016

- 5.272 gefahren km, davon 2480km auf der Nordinsel und 2792km auf der Südinsel.

 

Kurze zeitliche Zusammenfassung:

Nordinsel:

Auckland - Northland - Auckland vom 05.11. - 10.11.16

Auckland - mittlerer Teil - Napier vom 11.11. - 18.11.16

Napier - Masterton - Wellington vom 18.11. - 21.11.16

 

Südinsel:

Picton - Westküste - Fox Glacier vom 21.11. - 24.11.16

Fox Clacier - Cromwell vom 24.11. - 28.11.16

Cromwell - Dunedin vom 28.11. - 30.11.16

Dunedin - Central Otago - Christchurch vom 30.11. - 04.12.16