Tannheimer Tal 2012

Solveigh und ich fahren für eine 4 Tagestour ins Tannheimer Tal. Es ist der 17.05.2012 und wir freuen uns auf ein paar Tage Bergfeeling.

Als wir in Nesselwängle ankommen, trauen wir unseren Augen kaum, alles liegt voll Schnee. Wir schnüren unsere Bergschuh, nehmen unsere Rucksäcke auf und gehen los. Nach kurzer Zeit treffen wir eine Einheimische, die uns etwas verdutzt ansieht und fragt wohin wir denn wollen. Zur Gehrenalpe antworten wir, über das Hochjoch. Sie rät uns massiv davon ab, da es in höheren Lagen bis zu 50cm Neuschnee gab und die Lawinengefahr sehr groß ist.

So brechen wir ab und fahren mit dem Auto bis zum Parkplatz in Niederwängle. Von dort geht ein Forstweg hoch, der gut zu machen ist. Wir folgen dem Wängler Höhenweg, dann dem Forstweg und zu letzt einem Trampelpfad zur 1630m hoch gelegenen Gehrenalpe. Wenigstens ist uns das Wetter gut, die Sonne lacht uns vom blauen Himmel.

Gegen 15.30 Uhr kommen wir an der Alpe an. Den Rest des Nachmittag verbringen wir auf der Sonnenterrasse und unterhalten uns mit den anderen Gästen.

Am nächsten Tag steigen wir wieder bis zum Wängler Höhenweg ab. Dem folgen wir ein Stück und steigen dann auf zur Costariuskapelle auf 1200m. Dort machen wir eine kleine Rast und schauen uns die Kapelle an. Wir folgen dem Wanderweg weiter durch den Wald. Es liegt zwar noch Schnee, aber die Wegmarkierungen sind trotzdem gut erkennbar. Da außer uns bisher noch keiner den Weg gelaufen ist, können wir uns nicht an einer Spur orientieren. Bald stoßen wir wieder auf einen Forstweg, dem wir bis zum Abzweig Sulztaler Hütte folgen. Durch kleine Schneefelder kommen wir stetig bergauf, an der Sulztaler Hütte und der Hahlealpe vorbei bis zur Schallerkapelle, die fast auf 1750Hm liegt. Von dort haben wir eine tolle Aussicht. Wir sind ganz alleine, kein Mensch ist hier.

Nach der Schallerkapelle müssen wir ein größeres Schneefeld überqueren. Langsam und vorsichtig spure ich den Weg, von Latschenkiefer zu Latschenkiefer. Nur die Spur eines Wildtieres, ob Gemse oder Reh kann ich nicht erkennen, ist sichtbar. Danach geht es unterhalb der Gehrenspitze abwärts bis wir auf die Musauer Alm stoßen. Jetzt haben wir uns eine Pause mit Kaffee und Kuchen verdient. Danach folgen wir dem Forstweg bis zur Füssener Hütte, wo wir diese Nacht Quartier beziehen.

Auf der Terrasse machen wir es uns gemütlich und halten einen Plausch mit dem Hüttenwirt. Die Hütte ist sehr schön, urig und gemütlich, das junge Hüttenwirtspärchen sehr nett. Ich fühle mich gleich richtig wohl dort.

Nach dem Frühstück geht es am heutigen Samstag wieder abwärts. Da wir unseren eigentlichen Weg über die Nesselwängler Scharte aufgrund des Schnees nicht machen können, steigen wir ab nach Niederwängle wo das Auto steht. Über den Forstweg laufen wir zum Frauensee, wo wir eine Rast einlegen.

Mit dem Auto fahren wir wieder nach Nesselwängle und steigen zum Gimpelhaus auf. Der Weg ist gut zu gehen und der Schnee ist in den letzten Tage gut weggetaut. 

Das Gimpelhaus ist eine Massenherberge, die Schlafräume teilen sich fast 40 Personen. Am ärgerlichsten ist jedoch der Fernseher im Gastraum, wo sich alle die Fußball gucken möchten, drängen. Der Rest kann sehen, wo er bleibt. Wir verbringen den Abend mit einer netten Familie, die wir in der Füssener Hütte kennengelernt haben, auf der Terrasse.

Am nächsten Tag steigen wir schon sehr früh ab, ohne Frühstück. Dafür suchen wir uns ein schönes Plätzchen mit Blick auf die umliegenden Berge und essen unsere Vorräte. Danach steigen wir ab zum Auto und es geht heimwärts.