Durch die Lasörlinggruppe - mit Blick auf die Gletscher

Die Lasörlinggruppe - ein Gebirgskette der hohen Tauern südlich der Großvenedigergruppe.

 

Mit sieben Gleichgesinnten durchwandere ich den größten Teil der Gebirgsgruppe innerhalb von 4 Tagen mit drei Übernachtungen auf Hütten. Dabei machten wir ca. 3000hm und erreichten fast die 3000-Marke.

 

Los geht es am Sonntag 24.07.16. Nachdem wir die Autos geparkt, ein Auto für den Rückweg in Ströden abgestellt, alles in den Rucksäcken verstaut und uns mit Brotzeit und Trinken gestärkt haben, steigen wir gegen halb drei zur Wetterkreuzhütte auf. Ca. 1000m Höhenunterschied haben wir vor uns. Da es keinen Wanderpfad gibt, nur eine Forststraße, geht das mit ziemlich flotten Tempo, so dass wir schon nach 2 1/4 Stunden an der Hütte ankommen. Auf dem Weg kommen uns unzählige Autos und die Hüttentaxis entgegen, was uns ein wenig nervt. Da auf der Hütte ein Gottesdienst und ein Musikfest gefeiert wurden, werden die Gäste und Teilnehmer mit den Fahrzeugen nach unten gebracht.

Oben angekommen, belohnen wir uns natürlich mit einer kühlen Erfrischung und bekommen auch noch ein Blasmusikständchen.

Die Wetterkreuzhütte ist urig und die Wirtsleute sehr nett. Außer einem Urlaubsehepaar sind wir die einzigen Übernachtungsgäste. Die Zimmer/Lager haben genug Platz für uns, schnell noch die "kalte" Dusche und schon ist Abendessenszeit.

Wir erwachen mit Wolken und Nebel, der sich jedoch während des Frühstücks langsam auflöst. Immer mehr blauer Himmel ist zu sehen und die Sonne kommt raus.

Unser erster Aufstieg führt uns auf das Legerle auf 2527m Höhe. Da wir bereits auf 2100m sind, ist der Aufstieg einfach für uns. Vom Legerle haben wir eine tolle Aussicht auf die Venedigergruppe und den Großglockner, sofern er sich nicht mit Wolken verhüllt. Alles um uns ist grün und überall blüht es. Vor allem Arnika blüht hier in einer großen Fülle.

Unser Weg führt uns weiter zur Zupalseehütte, wo wir eine Trinkpause einlegen. Durch das Steinkar, lassen wir die Merschenalm links liegen und steigen auf zur Merschenhöhe auf 2499m. Von dort müssen wir wieder ein Stück absteigen, um zur Lasörlinghütte auf 2293hm zu kommen. Auf unserem Weg treffen wir kaum andere Wanderer, dafür ist uns Petrus hold und schenkt uns blau-weißen Himmel bis zur Lasörlinghütte. Nur wenige Meter vor der Hütte fängt es zu regnen an und wir freuen uns über das perfekte Timing.

Nach der Anmeldung beziehen wir unsere Zimmer, machen uns frisch und treffen uns wieder zum Erfrischungstrunk.

Am nächsten Morgen starten wir früh, denn der Wetterbericht hat für den Nachmittag wieder Regen angesagt.

Von der Lasörlinghütte steigen wir auf das Prägrater Törl 2846m. Von dort haben wir einen tollen Blick auf die umliegenden Berge. Als wir die vor uns stehende Felswand hinauf schauen, sehen wir oben eine Herde Jung- und Muttersteinböcke stehen. Sie beobachten uns neugierig und kommen immer wieder an den Rand der Felswand, um zu uns herunter zu schauen. Die jungen Steinböcke sehen sehr niedlich aus mit ihren kurzen Geweihen. Nachdem wir etliche Fotos von den Steinböcken gemacht haben, steigen wir ein Stück ab, wandern am Mittagskögele vorbei, um dann wieder ein Stück auf die Michltalscharte aufzusteigen. Von der Michltalscharte müssen wir dann tief in ein Tal absteigen und danach gut 300hm auf die Rote Lenke aufzusteigen. Glücklicherweise ist es der letzte Aufstieg, denn nach der Roten Lenke geht es nur noch bergab zur Hütte. 

An der Roten Lenke beschließen fünf von uns die Rucksäcke zurückzulassen und auf die Gösleswand 2912m aufzusteigen. Da wir uns bereits auf fast 2800hm befinden, sind wir recht schnell auf dem Gipfel. Von dort haben wir einen tollen Rundumblick, wie auf den Großglockner und den Großvenediger. Schnell sind wir wieder abgestiegen, haben die Rucksäcke geschultert und sind bereit für den letzten Abstieg an diesem Tag mit Ziel Neue Reichenberger Hütte 2586m.

Dort angekommen genießen wir die kühlen Erfrischungsgetränke. Wieder einmal haben wir ein perfektes Timing, denn nur kurz nach unserer Ankunft beginnt es zu regnen. Petrus ist eben doch ein Bergsteiger.

Nach dem Frühstück auf der Hütte, packen wir unsere Rucksäcke und machen uns auf den Weg durch das Dabertal. Wir wandern durch ein wunderschönen, sehr tiefes Tal, mit tollen Ausblicken. Begleitet von wilden Bächen steigen wir langsam ab, bis wir an die Umbachwasserfälle gelangen. Ein direkt an den Wasserfällen angelegter Weg lässt einen eindrucksvoll die gewaltige Kraft dieses Wildbaches erleben. Am Ende der Wasserfälle beginnt es zu regnen, so dass wir uns in die nächste Alm setzen und noch einen Kaffee trinken, in der Hoffnung es hört bald wieder auf. Doch es regnet sich ein uns so ziehen wir die Regensachen über und machen uns auf den Rückweg zum Parkplatz und bald auf den Heimweg.